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Zu den Elementen der dritten Hauptgruppe gehören Bor (B), Aluminium (Al), Gallium (Ga), Indium (In) und Thallium (Tl).
Bor ist das einzige Nichtmetall in dieser Hauptgruppe und wird deswegen hier gesondert behandelt, alle anderen Elemente werden im „Metalle"-Kapitel besprochen.
Einige Eigenschaften der Elemente der dritten Hauptgruppe sind in der Tabelle zusammengestellt.
Bor | Aluminium | Gallium | Indium | Thallium | |
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Smp.°C | 2050 | 660 | 30 | 157 | 304 |
Sdp.°C | 4050 | 2467 | 2400 | 2100 | 1457 |
Atomradius | 80 pm | 143 | 135 | 167 | 170 |
Ionenradius | - | 52 | 62 | 81 | 89 |
Das Boratom ist erheblich kleiner als alle anderen Elemente dieser Gruppe. Hiermit hängt der krasse Unterschied in den Eigenschaften von Bor einerseits und den übrigen Elementen dieser Gruppe andererseits zusammen.
Kernit: Na2[B4O5(OH)4]*2H2O
Borax: Na2[B4O5(OH)4]*8H2O
Colemanit: Ca[B3O4(OH)3]*H2O
Ulexit: NaCa[B5O6(OH)6]*5H2O
Kristallines Bor erhält man durch Reduktion von Bortrichlorid oder Bortribromid mit Wasserstoff an einem glühenden Wolframdraht (1500°C). Die schwarzen Kristalle scheiden sich an dem Draht ab. Sie sind sehr hart, glänzen metallisch, haben aber nur eine geringe elektrische Leitfähigkeit. Diese Eigenschaften erinnern an diejenigen der Halbmetalle mit einer durch kovalente Bindungen zusammengehaltenen Gerüststruktur.
In Kristallen von Metallen stehen nicht genug Elektronen zur Verfügung, um
kovalente Bindungen zwischen den benachbarten Metallatomen auszubilden; die
Valenzelektronen stehen dem Kristall als ganzes in Form eines „Elektronengases" zu
Verfügung. Auch beim Bor reicht die Zahl der Valenzelektronen nicht aus, um den
Zusammenhalt des Kristalls mit normalen kovalenten Bindungen zu ermöglichen; die
hohe Ionisierungsenergie läßt aber auch die Abgabe der Valenzelektronen an ein
metallisches Elektronengas nicht zu. Unter diesen Vorraussetzungen ergeben sich
für das Bor Bindungsverhältnisse, die einmalig unter allen Elementen sind. Sie
werden durch Mehrzentrenbildung erklärt.
In einer normalen kovalenten Bindung werden zwei Atome durch ein gemeinsames
Elektronenpaar zusammengehalten; diese Art von Zweizentrenbindung ist auch für
die Bindungen wahrscheinlich die einige Atome in Bormolekülen einnehmen. Ander
Atome scheinen allerdings eine Dreizentrenbindung einzunehmen, in der sich die
Orbitale von drei Atomen uberlappen; die Atome werden mit einem Molekülorbital
zusammengehalten, das mit einem Elektronenpaar besetzt ist und an dem drei
Atome beteiligt sind.