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Begriffe | Erklärung |
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A | |
abiotische Faktoren | Die nichtbelebten Bestandteile eines Ökosystems, z.B. Gestein, Wasser, Luft, Klima,.... Von gr. a = nicht, ohne und gr. bios = Leben; nicht durch Lebewesen oder biotische Systeme bewirkt. |
adult | ausgewachsen, erwachsen, geschlechtsreif |
anthropogen | von gr. anthropos = Mensch und gr. genea = Abstammung, Herkunft durch menschliche Einwirkung verursacht; durch den Menschen beeinflußt, vom Menschen bedingt. |
Art | eine Gruppe von Individuen, die in wesentlichen Merkmalen übereinstimmen (typologischer Artbegiff) bzw. Bezeichnung für eine Gruppe sich tatsächlich oder potenziell fortpflanzender natürlicher Population, die von anderen Gruppen reproduktiv isoliert sind (reproduktiver Artbegriff) |
Autökologie | von gr. autos = selbst, gr. oikos = Haus und gr. logos = Lehre; die Lehre von den Umwelteinflüssen auf die Individuen einer Art; neben der Synökologie und Demökologie eines der Teilgebiete der Ökologie |
B | |
Benthal | von gr. benthos = Tiefe; die Bodenregion der Gewässer |
Biosphäre | von gr. bios = Leben und gr. sphaira = (Himmels-)Kugel; Gesamtheit der mit Lebewesen besiedelten Schichten der Erde |
biotisch | von gr. bios = Leben; Vorgänge, deren Abläufe an Lebewesen oder Lebensvorgänge gebunden sind. |
biotische Faktoren | Phänomene des Aufeinanderwirkens von Organismen; z.B. Symbiose, Parasitismus, auch die Einflußnahme des Menschen auf seine Umwelt. |
Biotop | von gr. bios = Leben und gr. topos =Ort, Stelle, Platz; der Lebensraum einer Biozönose |
Biozide | von gr. bios = Leben und lat. caedere = töten; Bezeichnung für Stoffe, die Organismen abtöten. |
Biozönose | von gr. bios = Leben und gr. koinos = gemeinsam; die Lebensgemeinschaft, die den belebten Teil eines Ökosystems ausmacht. Bezeichnung für eine Vergesellschaftung von Pflanzen und/oder Tieren, die durch gegenseitige Beeinflussung und Abhängigkeit in Wechselbeziehung stehen. Die Biozönose stellt den organischen Anteil eines Ökosystems dar, während das Biotop (Lebensraum) dessen anorganische Komponente ausmacht. Eine Biozönose ist z.B. die Gesamtheit der Organismen in einem See, einem Moor oder einem Buchenwald. Sie ist nicht nur ein Organismenkollektiv, sondern eine qualitativ und quantitativ entsprechend den ökologischen Verhältnissen der bewohnten Lebensstätte zusammengesetzte, in einem Gleichgewicht stehende Gemeinschaft, die sich durch Selbstregulation erhält, wobei sie sich um einen Mittelzustand bewegt.
In einer Kulturlandschaft können sich nur selten Biozönosen halten. So stellen z.B. Organismenvergesellschaftungen in Obstgärten, intensiv genutzten Feldern oder Weinbergen unstabile Gebilde dar, die ohne Fremdregulierung (durch den Menschen) durch Selbstregulation in völlig andere, stabile, echte Biozönosen übergehen würden. Echte Biozönosen finden sich demnach nur in natürlichen Lebensräumen. |
D | |
Demökologie | von gr. demos = Gebiet,Volk, gr. oikos = Haus und gr. logos = Lehre; der Teilbereich der Ökologie, der die Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen artgleichen Lebewesen untersucht. Befaßt sich mit den Umwelteinflüssen auf ganze Populationen einer Tier- und Pflanzenwelt. |
Destruenten | von lat. destruere = zerstören; Organismen, die tote organische Substanz abbauen und mineralisieren (in anorganische Verbindungen zerlegen). Abbaunde Organismen der Nahrungskette |
Diversifikation | Veränderung, Vielfalt |
Diversität | von lat. divergere = auseinander streben oder lat. diversus = abweichend, verschieden; Bezeichnung für Artenreichtum, Artenbestand, Artenspektrum, Artenmannigfaltigkeit, Artenzahl. Die Vielfalt von Arten in einer Lebensgemeinschaft; neben deren Anzahl wird auch die jeweilige Individuendichte berücksichtigt. Die Diversität dient zur Kennzeichnung des Lebensraums. |
E | |
Ektoparasit | von gr. ektos = aussen, außerhalb und gr.-lat. parasit = Tischgenosse; ein Schmarotzer, der außerhalb seines Wirtes lebt: z.B. blutsaugende Tiere wie Flöhe, Läuse, Blutegel.... |
Endoparasit | von gr. endon = innen, drinnen und gr.-lat. parasit = Tischgenosse; ein Schmarotzer, der innerhalb seines Wirtes lebt: z.B. Bandwürmer und Blutparasiten. |
Epilimnion | von gr. epi = auf, darauf, darüber und gr. limnion = kleiner Teich; die (warme) Oberflächenschicht im Binnensee. |
eurytherm | von gr. eurys = breit, weit und gr. therme = Wärme; Bezeichnung dafür, dass bestimmte Organismen beträchtliche Temperaturunterschiede tolerieren können. Unempfindlichkeit gegenüber unterschiedlichen bzw. schwankenden Temperaturen des umgebenden Mediums. Gegensatz = stenotherm |
eutroph | von gr. eu = gut, recht, schön und gr. trophe = Nahrung; Bezeichnung für nährstoffreich; auf Gewässer bezogen, die reich an tierischem und pflanzlichem Plankton sind. Typisch sind sehr geringe Sichttiefe, grüne bis gelbe und braungrüne Farbe des Wassers und ein besonders in der Tiefe stark absinkender Sauerstoffgehalt. Eutrophe Seen besitzen eine breite Uferzone und ein flaches Becken. Sie sind die charakteristischen Seen des mitteleuropäischen Flachlandes also durchaus natürlich vorkommend. Gegensatz = oligotroph |
Eutrophierung | Anreicherung von Nährstoffen in stehenden oder langsam fließenden Gewässern; verursacht durch Massenvermehrung von Phytoplankton, vor allem Grün- und Blaualgen. Die Oberflächenschichten werden durch die Photosynthese mit Sauerstoff angereichert. In tieferen Schichten dagegen werden absinkende tote Zellen durch Bakterien unter Sauerstoffaufnahme zersetzt; wenn der Sauerstoff ganz verbraucht ist, geht der weitere Abbau in anaerobe Gärung (Fäulnis) über (Umkippen des Gewässers). Infolge Sauerstoffmangels können sich z.B. Fischeier nicht mehr entwickeln, so dass Fischverarmung eine der Folgen ist. An der Häufigkeitsverteilung von Fischarten in einem Gewässer kann man den Grad der Eutrophierung erkennen: mit zuhnehmender Eutrophierung überwiegen Forellen, Weißfisch, Zander, Döbel, Seibling, Barsch, Hecht, Karpfen und Wels. Auch andere Lebensgemeinschaften geben einen Eindruck von der jeweiligen Gewässergüte wider, vor allem sind hier die Insekten als besonders wichtig hervorzuheben. Die Eutrophierung wird unter anderem durch Phosphat begünstigt, das zum größten Teil aus häuslichen Abwässern (Waschmittel, Urin) stammt und daher in Ballungsgebieten in erhöhten Mengen anfällt. Moderne Waschmittel besitzen einen geringen Phospatanteil und neue Kläranlagen können die Phosphate aus dem Abwasser zurückgewinnen. |
H | |
homoiotherm | von gr. homoios = gleichartig und gr. therme = Wärme; Fähigkeit, die Körpertemperatur unabhängig von der Außentemperatur konstant zu halten; insbesondere bei Vögeln und Säugetieren. Homoiotherme Tiere werden auch als gleichwarm oder Warmblüter bezeichnet. Abweichungen von der normalen Körpertemperatur werden durch Wärmebildung, z.B. durch Muskeltätigkeit ("Zittern"), durch Wärmeabgabe ("Schweiß"), durch Wärmeisolierung des Organismus (Fettschicht, Haarkleid, Gefieder) und besonderes Verhalten (Aufsuchen von schattigen, kühlen bzw. sonnigen, warmen Plätzen) weitgehend verhindert. Gegensatz = poikilotherm |
L | |
Litoral | von lat. litus, litoris = Küste; der Uferbereich der Gewässer. |
O, Ö | |
Ökologie | von gr. oikos = Haus und gr. logos = Lehre; Wissenschaft, die sich mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen befasst. Von dem deutschen Zoologen Ernst Haeckel 1866 geprägte Bezeichnung für die aus der Biologie hervorgegangene Wissenschaft, die sich mit den Wechselbeziehungen zwischen den Organismen und der unbelebten (abiotische Faktoren wie Klima, Boden) und der belebten Umwelt (biotische Faktoren wie Lebensgemeinschaften) befaßt. Sie untersucht ihre zeitliche Entfaltung, Krisen in ihrer Entwicklung und Mechanismen der Wiederherstellung von Gleichgewichten. Teilgebiete der Ökologie sind die Autökologie, die die Umwelteinflüsse auf die Individuen einer Art untersucht, die Demökologie (Populationsökologie), die sich mit den Umwelteinflüssen auf ganze Populationen einer bestimmten Tier- und Pflanzenwelt befaßt, und die Synökologie, die sich mit den Wechselbeziehungen zwischen den Organismen einer Lebensgemeinschaft sowie zwischen diesen und der Umwelt beschäftigt. Die Gesamtheit der Wechselbeziehungen in einem Lebensraum wird als Ökosystem bezeichnet. Die sich in der Ökologie ergebenden Hauptgesetzmäßigkeiten werden in den ökologischen Grundregeln zusammengefaßt. Die Ökologie wird unterstützt von der Systemforschung, die die mathematische Grundlagen für die Berechnung ihrer speziellen Ökosysteme liefert. Darüber hinaus benutzt die Ökologie die Erkenntnisse jeder speziellen Grundlagenforschung, indem sie die gewonnenen Einzeldaten zu einem Gesamtverständnis verbindet und damit die Bedingungen und Möglichkeiten für stabile oder kritische Entwicklungen in der Zukunft aufzeigt. Die Ökologie kann demnach Auskunft geben über die Belastbarkeit von Ökosystemen (z.B. Flüsse, Seen, Wälder, landwirtschaftliche Anbaugebiete). Sie kann die Folgen einseitiger Eingriffe (z.B. durch chemische Schädlingsbekämpfung, Verschmutzung von Gewässern) aufzeigen. Heute beschränkt sich die Ökologie nicht mehr nur auf die Wechselwirkung Pflanze/Umwelt sondern achtet immer stärker darauf, wie der Mensch seine Umwelt beeinflußt. Die Ökologie bedarf, wenn sie sich dem Menschen zuwendet, der Unterstützung zahlreicher anderer Wissenschaften, einschließlich der Aspekte der Naturphilosophie; hier wird die Ebene der einzelnen Fachdisziplinen endgültig verlassen. Die so erweiterte Ökologie ist die Human-Ökologie; sie untersucht die Wechselbeziehungen zwischen dem Lebewesen Mensch und seiner Umwelt als Lebensraum. Im Gegensatz zu Tieren und Pflanzen ist der Mensch nicht eng an eine spezifische Umwelt im biologischen Sinne angepaßt, sondern paßt eher umgekehrt (besonders mit Hilfe der Technik) die Umwelt weitgehend seinen Bedürfnissen an. Zugleich verändert er aber auch durch willkürliche Eingriffe die naturgegebenen Lebensbedingungen. Die nachteiligen Folgen dieser Eingriffe (Störung des ökologischen Gleichgewichts, Umweltverschmutzung, ...) gehören zusammen mit der theoretischen Absteckung der Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung einer bestimmten Umwelt sowie mit Fragen der Stadt- und Landbesiedlung und umweltbezogenen Themen der Bevölkerungswissenschaften zu den Hauptproblemen der humanökologischen Forschung. Die Human-Ökologie lehrt, dass nicht das Wachstum eines Systemteils (etwa der menschliche Technik), sondern nur ein dynamisches Gleichgewicht zwischen allen Systemteilen langfristig Stabilität begründen kann. |
Ökosystem | Wirkungsgefüge zwischen Lebewesen verschiedenster Art und ihrem Lebensraum. Jedes funktionsfähige Ökosystem setzt sich wenigstens aus zwei biologischen Komponenten zusammen; den Produzenten (die grünen Pflanzen) und den Reduzenten oder Destruenten (Zersetzer). Zwischen diesen beiden kann sich eine Kette von Konsumenten (Verbraucher) einschalten, so bildet sich eine Nahrungskette. Ökosysteme sind offene Systeme, die von der Sonne einseitig Energie aufnehmen; es treten aber auch Versluste auf. Zwischen den einzelnen Ernährungsstufen (Produzenten, Primärkonsumenten, Sekundärkonsumenten,...) herrscht ein ständiger Energiefluß. Nur 40-50% der die grünen Pflanzen treffenden Energiestrahlen werden absorbiert, und höchstens 1-5% davon werden in chemische Energie umgewandelt. Hiervon werden wiederum 10-50% von den Pflanzen selbst für Stoffwechselvorgänge verbraucht, so dass für die Pflanzen fressenden Primärkonsumenten im Durchschnitt nur 2% der ursprünglich absorbierten Energie übrig bleiben. Sie verringert sich aufgrund des Eigenbedarfs an Energie der Organismen von Stufe zuStufe um rund 70-95%, bis sie schließlich völlig verbraucht ist. Die Zahl der Arten und Einzellebewesen bleibt innerhalb einer gewissen Schwankungsbreite konstant. Das Ökosystem hat die Fähigkeit zur Selbstregulation. Diese regulationsmöglichkeiten sind jedoch nicht unbegrenzt. So kann z.B. das Ökosystem "See" durch dauernde Zufuhr von Abwässern aus dem Gleichgewichtszustand geraten und nach einer Übergangszeit wieder in einen stabilen Zustand gelangen, der aber nun einem anderen Ökosystem entspricht. Benachbarte Ökosysteme stehen in Beziehung zueinander; deshalb bleiben Eingriffe in ein einzelnes Ökosystem nicht nur auf dieses beschränkt. |
ökologische Nische | Der Begriff ökologische Nische hat im Laufe der Zeit einen Bedeutungswandel erfahren. Ursprünglich wurde er nur als Beschreibung der räumlichen Ansprüche einer Organismenart verwendet, heute bezeichnet er meist die Rolle oder Stellung bzw. das Wirkungsfeld einer Art im Ökosystem. In Abgrenzung zum Habitat, dem Ort an dem die betreffende Art finden kann (die Adresse) entspricht die ökologische Nische dem Beruf der Organismen. Da die ökologische Nische einer Art eine kaum erfaßbare Fülle von Beziehungen beinhaltet, beschränkt man sich meist auf die Beschreibung einer bis mehrerer Dimensionen, oft auf die Nahrungsnische. Eine Nischenkoexistenz im gleichen Ökosystem ist nur dann möglich, wenn sich die ökologischen Nischen der betreffenden Arten in einigen Komponenten unterscheiden. Inwieweit sich die ökologischen Nischen der betreffenden Arten in bezug auf einige Faktoren decken können hängt vom Grad der interspezifiaschen Konkurrenz in bezug auf den jeweiligen Faktor(en) ab und davon, inwieweit diese Nachteile durch andere Faktoren kompensiert werden können. Arten mit gleicher ökologischer Nische können nicht koexistieren; denn nach einiger Zeit wird eine der beiden Arten (zufällig) einen kleinen Vorteil haben; die Population wird sich deswegen stärker vermehren; der Konkurrent wird letztlich aus dem Ökosystem verschwinden Im Laufe der Evolution kann es aber durch ökologische Merkmalsverschiebung zur Nischentrennung kommen und damit zur Einnischung beider Arten; dies ist insbesondere bei nah verwandten Arten bedeutsam. Eine besondere Art der Nischenkoexistenz ist die Symbiose, beispielsweise die Bestäubung von Pflanzenblüten durch Tiere. In diesen Bereichen hat oft eine Koevolution stattgefunden. |
oligotroph | von gr. oligos = wenig, gering und gr. trophe = Nahrung; bezeichnet nährtsoffarmen Zustand. Pflanzen die auf solchen Substraten wachsrn werden ebnfalls als oligotroph bezeichnet. Gegensatz = eutroph |
P | |
poikilotherm |
von gr. poikilos = veränderlich, verschiedenartig und gr. therme = Wärme; bedeutet wechselwarm. Tiere die ihre Körpertemperatur nicht oder nur äußerst unvollkommen regulieren können, so dass ihre Körpertemperatur der Temperatur der Umgebung weitgehend entspricht. Für viele ist die Sonne der Wärmelieferant (heliotherme), andere entnehmen die Wärme dem Untergrund oder dem umgebenden Medium (thigmotherme). Poikilotherm sind alle Tiere ausser Vögeln und Säugern. Gegensatz = homoiotherm |
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