Nordische Korallen
Bei
dem Stichwort Korallen denkt man gleich an die tropischen Gewässer. Doch seit
wenigen Jahren ist bekannt, dass es auch in kalten Gewässern Korallen gibt. So
liegen vor der Küste Norwegens Riffe aus der Art Lophelia
pertusa, eine Korallenart die weiße, blumenkohlartige
Gestalten bildet. Diese wachsen in einer Tiefe von ca. 1000 Metern. Zur
Erforschung dieser „Schönheiten“ ist ein Tiefseeboot nötig. Es gibt Riffe die 4
Kilometer lang und 30 Meter hoch sind. Da in diese Tiefen, wo sich die Korallen
angesiedelt haben, kein Licht hinkommt, können sie ihre Nährstoffe nicht von
den Algen bekommen. Sie bilden sehr große Tentakel, die sie in die starke
Strömung halten. So können sie das winzig kleine Zooplankton angeln. Deswegen
sind sie von der Größe her etwas größer als ihre tropischen Verwandten. Da an
den arktischen Küsten so viele Gefahren für sie lauern, versucht man sie im
Aquarium zu halten, doch es gibt immer noch viele Probleme dabei. Die größte
Gefahr für diese Korallen ist die Versauerung des Meeres. Da sie ja aus Kalk
bestehen, haben sich schon kleinere Gebiete angefangen aufzulösen. Außerdem
werden sie durch Schleppnetze, Kabel und Ölpipelines bedroht. Das ist sehr
negativ, da diese Besonderheiten ein ganz großen Vorteil besitzen: Bei dem Bau
des Kalkgerüstes wird Kohlenstoffdioxid aufgenommen. Das läuft folgender Maßen
ab: Das CO2 aus der Atmosphäre löst sich im Wasser. Da bildet es Kohlensäure.
Zusammen mit Calcium aus dem Meer bildet sich Calciumcarbonat. Dies ist der
Stoff aus dem die Kalkgerüste gebaut werden. Dabei wird also das CO2 der
Wassersäule und damit der Atmosphäre entzogen. Bis jetzt ist noch nicht klar,
ob und wie lange die Riffe überleben können.